Interkantonale Fachschulvereinbarung
                            Interkantonale Fachschulvereinbarung (FSV)  vom 27. August 199  8  1  I.        ALLGEMEI  NE  BESTIMMUNGEN
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 1 Zweck
                            Geltu  ngsber  eich  1  Die  Vereinba  rung  reg  elt  für  den  Be  reich  de  r  tertiären  Fachsch  ulen  (exkl. Unive  rsitäten und Fa  chh  ochsch  ulen):  -  den interka  ntonale  n Zuga  ng,  -  die Stellung d  er Studierend  en,  -  die  Abgeltun  g,  welche  die    Wohn  sitzka  ntone  de  r  Studiere  nde  n  de  n  Träg  ern d  er F  achschul  en le  isten.  2  Interka  ntonal  e  Vereinb  arungen,  wel  che  die  Mitträge  rschaft  od  er  Mit  -  finanzi  erung  von  Fachsch  ulen  od  er  h  öhere  als  di  e  in  dieser  Ve  reinba  -  rung  vorge  sehene  n  Abgelt  unge  n  für  de  n  Fach  schul  besuch  regel  n,  ge-  hen die  ser Verein  barung v  or.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 2 Liste der Sc
                            hulen und d  er zahle  nden   Kantone  1  Die Vereinba  rung  skanton  e halten in ein  er Liste fe  st,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  wel  che  S  chul  en  un  d  Studi  engä  nge  sie  als  Stand  ort  kanton  für  den  interkanton  alen Zuga  ng a  nbieten,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  wel  che  Beiträge  fü  r  den    Studienbe  such  vom  Wo  hnsitzkanto  n  der  ausse  rkanton  alen Studie  renden zu  entri  chten sind,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  von  wel  chen  Angebote  n  sie  als  Wo  hnsitzka  nton  von  Studiere  nde  n  Gebrau  ch ma  che  n.  2  Die Li  ste wird   als Anhan  g zu dieser Vere  inbarung g  eführt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 3 Wohn
                            sitzka  nton  Als Wo  hnsit  zkanto  n von Studierend  en gi  lt:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  der  Hei  matka  nton für Sch  weizeri  nne  n und S  chweizer, de  ren Elte  rn  im  Ausl  and    woh  nen    od  er  die  elternlo  s  im    Ausl  and  wohn  en;  b  ei  mehrere  n Hei  matkanto  nen  gilt das zuletzt erwo  rbe  ne  Bürge  rrecht,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  der  zug  ewiesene Kanto  n für mü  ndig  e Flüchtlin  ge u  nd Staatenlo  se,  die elte  rnlo  s sind   ode  r deren Eltern im  Auslan  d woh  nen; vorbeh  al-  ten bleibt Buchstab  e,  1.9.2001 -  32                                                                                                  1
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Interkantonle F  a  chschulvereinbarung
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  der K  anton   des zivilre  chtli  che  n Woh  nsitzes für mü  ndige Au  slän  de-  rinne  n und A  uslä  nde  r, die elternlo  s si  nd oder de  ren  Eltern im Aus-  land wohne  n; vorbehalte  n bleibt Buch  stabe d,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            d)  der  Ka  nton,  i  n  dem  mün  dige  Studie  rende  min  destens  zwei  Jah  re  ununte  rbrochen  g  ewo  hnt  habe  n  un  d,  ohne    glei  chzeitig  in  Au  sbi  l-  dung  zu  sein  ,  finanziell  unabhä  ngig  gewesen  sind;  als  Erwe  rbstä-  tigkeit  g  elten  auch  die    Fü  hrung    ein  es  F  amilienh  aushaltes  und  das  Leisten von Militärdienst,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            e)  in  allen  übri  gen  Fälle  n  de  r  Kanton,  in  d  em  si  ch  bei  Studienbe  gin  n  der zivilrechtliche  Wohn  sitz der Elte  rn be  findet bzw. d  er Sitz der zu  -  letzt zu  ständi  gen Vorm  und  schaftsb  ehö  rde.  II.       BEITRÄGE
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 4 Festsetzu
                            ng der Bei  träge  1  Die  Abgeltun  gen  we  rde  n  als  Beiträg  e  pro    Studie  rende  und    pro  Se-  meste  r  fe  stg  elegt.  Sie  bezieh  en  sich  auf  Vollzeita  usbildun  gen    (mi  nde  s-  tens 18  Jah  reswochen  stun  den) o  der auf   Teilzeitau  sbildung  en.  2  Die  Stando  rtkanto  ne  leg  en  die  Beiträg  e  für  die  von    ihnen  an  geb  ote-  nen Sch  ulen  und Studien  gänge fe  st.  3  Dab  ei gelten  folgend  e Gru  ndsätze:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  Für  die  Ermit  tlung  der  Beit  rag  shöhe  ist  von  den  durchschnittlichen  Ausbild  ung  skosten  au  szu  gehe  n.  Massgebli  ch  sind  dabei  die  Be  -  triebsko  sten,  abzügli  ch  de  r  individuellen    Studiengeb  ühren,  de  r  Inf-  rast  rukturko  sten und allfälli  ger Bun  desbeiträge.  b)    Die  Beit  rag  shöhe  soll      höchsten  s    drei Vi  ertel d  er du  rchschnittlichen  Ausbild  ung  skosten a  bde  cken.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  Die Beitrag  shöhe für  ausse  rkantonal  e Studierend  e da  rf nicht  höhe  r  sein al  s für Studierend  e mit Wohn  sitz im  Kanton.  4  Eine vom Vorstan  d de  r EDK eing  eset  zte Arbeitsg  ruppe von fünf  Mit-  gliede  rn  ü  berprüft  auf  Ve  rlange  n  ein  es  Verein  barung  spa  rtne  rs  die    Bei-  tragshöh  e  un  d  gibt  eine  E  mpfehlun  g  a  b.  Die  Stand  ortka  ntone  sind  ge  -  halten,  auf  Verlan  gen  d  er  Arbeitsg  ruppe  die  Beitrag  shöhe  zu  bel  egen  und  zu  beg  ründen.  Die K  osten  die  ser Abklä  rungen   werde  n auf die   Par-  teien aufgetei  lt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 5 Modalitäten
                            1  Die Beiträ  ge  werden in di  e List  e na  ch Artikel 2 eing  etragen.  2
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Interkantonle F  a  chschulvereinbarung  2  Sie gelten je  weil  s für ei  ne Period  e von zwei  Jahren bz  w. für de  n Re  st  der Beitra  gsp  eriod  e (Art. 1  6 Abs. 2).  III.      STUDIE  RENDE
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 6 Beha
                            ndlung  von Studiere  nden aus  Vereinbaru  ngskan  ton  en  Die  Stan  dort  kanto  ne  b  zw.  die  von    ihne  n  ang  ebote  nen  Schule  n  gewä  h-  ren  d  en  Stud  ieren  den,  d  eren  Sch  ulbesuch  dieser  Verein  barung  unter-  steht, die glei  che  Re  chtsst  ellung  wie de  n eigen  en Studierend  en.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 7 Beha
                            ndlung  von Studiere  nden aus  Nichtv  ereinb  arungs  kan  tonen  1  Studiere  nde  sowie  Studie  nan  wärte  rinn  en  un  d  -an  wärter  aus  Ka  nto-  nen,  wel  che  dieser  Verei  nbaru  ng  nicht  beigetreten  si  nd,  haben    keinen  Ansp  ruch  auf   Glei  chb  eha  ndlung. Si  e können   zu ei  nem Studien  gang  zu-  gela  ssen werden, we  nn di  e Studiere  nden au  s den V  erein  barung  skanto  -  nen Aufnah  me gefund  en h  aben.  2  Studiere  nde  n aus K  anton  en, wel  che  die  ser Vereinba  rung ni  cht b  eige-  treten  sind,  wird    ne  bst  den  Studie  ngebüh  ren    ein  e  Geb  ühr  auf  erlegt,  wel  che min  desten  s der Ab  geltung n  ach Artikel 4 ent  spricht.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 8 Studienge
                            bü  hren  1  Die  Schule  n  kön  nen  vo  n  den  Studie  renden  ange  messen  e  Studi  en-  gebü  hre  n erh  eben.  2  Die Studien  gebüh  ren p  ro Studienga  ng  müssen fü  r al  le Studiere  nden,  dere  n  Schulb  esuch  unte  r  diese  Verein  baru  ng  fällt,  einge  schlo  ssen  die  -  jenige  n des S  tandort  kanto  ns, gleich sei  n.  IV.      VOLLZUG
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 9 Beitr
                            agsv  erfahren  Der Stan  dort  kanto  n be  zei  chnet für jede   Schule die Z  ahlstell  e.  1.9.2001 -  32  3
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Interkantonle F  a  chschulvereinbarung
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 10 Gesch
                            äftss  telle und Arb  eitsgru  ppe  1  Da  s Ge  neralsekreta  riat d  er Sch  weizerische  n Konfe  renz d  er kanto  na-  len Erzieh  ung  sdirekto  ren (EDK) i  st Ge  schäftsstelle  diese  r Ve  rein  barun  g.  Ihr oblieg  en i  nsbesond  ere  folgend  e Aufgabe  n:  -  Information d  er Verei  nba  rungska  ntone;  -      Koordi  nation;  -  Reg  elung vo  n Verfahren  sfrage  n.  2  Für  die    Berat  ung  der  G  eschäftsstelle    sowie    für  die    Erarb  eitung    von  Empfehlun  gen  gemä  ss  Artikel  4  Ab  sat  z  4  setzt  der  Vorsta  nd  d  er  EDK  eine Arbeitsg  rupp  e von fü  nf Mitgliede  rn ein. Di  ese setzt si  ch  zusamme  n  aus  je  eine  r  Vertrete  rin  o  der  eine  m  Vertrete  r  der  vier  EDK  -Re  gione  n  sowie  eine  r V  ertrete  rin  ode  r ein  em Ve  rtreter d  er Fina  nzdi  rektoren  konfe-  ren  z (F  DK).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 11 Ermittlung d
                            er Studiere  ndenzahl  Jed  e  Schul  e  erstellt  zu  Be  ginn  ein  es  S  emeste  rs  ein  e  Name  nsli  ste  der  Studiere  nde  n  je  Studieng  ang  zuha  nde  n  des  zahl  ungspfli  chtige  n  Kan-  tons.  Die  se  e  nthält  den  Wohn  sitzkanto  n  gemä  ss  Art  ikel  3  und  fü  hrt  die  Studiere  nde  n  des  Vollzeit-  bzw.  berufsbegleite  nden    Studiums  ge  trennt  auf.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 12 Vollzugsko
                            sten  Die  K  oste  n  der  Ge  schäft  sstell  e  fü  r  d  en  Voll  zug  diese  r  Verei  nbaru  ng  sind    du  rch  d  ie  Vereinb  arung  skanton  e  na  ch  Ma  ssgabe    de  r  Be  völke-  rung  szahl  zu tragen. Sie werde  n ihne  n jährli  ch in Re  chnun  g gestell  t. Für  besond  ere   Abklä  rungen,  die si  ch nu  r a  uf einzelne   Ka  ntone  und   Schulen  bezi  ehe  n,  kö  nnen  die  Ko  sten  auf  die  betroffene  n  Kantone  ab  gewäl  zt  werden.  V.  RECHTSPFLEGE
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 13 Schiedsins
                            tanz  1  Für  allfällige,    si  ch  aus  d  er  An  wen  dun  g  ode  r  Au  sle  gung  die  ser  V  er-  einba  run  g  ergebe  nde  Streitigkeite  n  zwisch  en  de  n  Vereinb  arun  gskan  -  tonen wi  rd ei  n Schied  sgericht eing  esetzt.  2  Die  ses  setzt  sich  aus  d  rei  Mitgliedern  zusamm  en,  wel  che  du  rch    die  Parteien  b  estimmt  werden.    Können  sich    die  Parteien    nicht  einig  en,  so  wird d  as S  chiedsgeri  cht du  rch d  en Vorst  and de  r EDK bestimmt.  4
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Interkantonle F  a  chschulvereinbarung  3  Die Bestimm  unge  n des K  onkord  ates ü  ber die Schie  dsgerichtsba  rkeit  vom 27. März 1969  2   finden Anwend  ung.  4  Da  s Schie  dsgeri  cht entscheidet en  dgül  tig.  VI.  ÜBE  RG  AN  GS- UN  D SC  HLUSSBESTI  MMU  NGEN
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 14 Beitrit
                            t  Der B  eitritt zu die  ser V  ereinbarung i  st dem Ge  neralsekreta  riat d  er EDK  mitzuteilen.  Mit  dem  Beitritt  verpflichte  n  sich  die  Kantone,  die  für  den  Vollzug  di  eser  Verei  nba  rung  notwend  igen  Date  n  in  vorge  schri  eben  er  Wei  se zur Ve  rfügun  g zu  stellen.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 15 Inkrafttr
                            ete  n  1  Diese Vereinbarung tritt in Kra  ft, wenn  mindestens  fünfzehn Kant  one  den Beit  ritt erklärt   hab  en, f  rühe  sten  s ab  er  auf d  en B  eginn   de  s St  udien  -  jahre  s 19  99/2  000.  2  Auf den Zeitpunkt  des In  krafttretens wi  rd die Interregionale Vereinba-  rung  übe  r  Be  iträge  a  n  Fa  chschul  en  im  t  ertiären  Be  reich  vom  1  7.  Sep-  tember  199  2  durch  Be  schluss  d  er  a  n  dieser  Ve  reinbarung  bete  iligten  Kantone aufg  ehob  en.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 16 Rev
                            ision  1  Die Verei  nba  rung  kan  n mit Zustimmun  g einer Z  weid  rittelmehrheit de  r  beteiligten Ka  ntone revidi  ert werde  n.  2  Eine  Ände  rung  de  r  Anhä  nge  i  st  alle  zwei  Jah  re  a  uf  Beginn  d  es  Stu  -  dienja  hres  möglich,  e  rstm  als  f  rüheste  ns  per  1.  Au  gust  2  001.    Än  deru  n-  gen de  s Anh  ange  s we  rden aufgeno  mm  en, so  weit sie   vor Ende de  s dem  Änderung  stermin vorang  ehende  n Kalen  derja  hres bei  der Ge  schäft  sstel  -  le  eintreffen.  Alle  Ände  rungen    tret  en  auf  ein  en  gl  eich  en  Z  eitpunkt  i  n  Kraft.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 17 Kündigu
                            ng  Die Ve  rein  barung   kann  unter Einhaltu  ng eine  r F  rist von zwei  Jahren j  e-  weil  s  auf  d  en  30.  Septe  mber  durch  schriftlich  e  E  rklä  rung  a  n  die  Ge  -  schäftsstelle  gekündi  gt  we  rden,  e  rstm  als  jedo  ch  n  ach  fünf  Beitrittsjah  -  ren.  1.9.2001 -  32  5
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Interkantonle F  a  chschulvereinbarung
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 18 Weiterdau
                            er der Verpflich  tunge  n  Kündigt ei  n K  anton  die V  ereinba  run  g oder strei  cht er einen   Studien  gang  eine  s Kanto  ns aus dem   Anhan  g, bleib  en seine V  erpf  lichtun  gen  aus di  e-  ser  Vereinba  rung  fü  r  die  zum  Zeitpu  nkt    des  Aust  ritts  einge  schri  ebenen  Studiere  nde  n  weiter  b  este  hen.  In  gl  eicher  Wei  se  bl  eibt  der  An  spru  ch  auf Gleichstel  lung (Art. 6) e  rhalten.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 19 Fürstentum Liechtens
                            tei  n  Die  ser Ve  rein  baru  ng kann  das F  ürst  ent  um Liechten  stein auf der  Grun  d-  lage  seine  r  eigene  n  Ge  setzgeb  ung  bei  treten.  Ihm  stehen  alle  Recht  e  und Pflichten  der an  deren  Verein  barung  spa  rtne  r zu.  Bern, 27. Aug  ust 199  8  3  NAMENS DE  R EDK:                                                               Präsi  dent  H.U. Stöckli  ng  Sekretär     M.  Arnet  Anha  ng  Liste der Sc  hulen und d  er zahle  nden   Kantone (Ar  t. 2)  Die  se Li  ste kann bei d  er B  ildung  sdi  rektion eing  esehe  n werden.  1    A 2001, 819; vo  m Landrat g  eneh  migt am 6. Juni 2001, A 2001, 81  7, 1154  2    SR  279  3    Beschluss der Plenarversammlun  g EDK vom 27. A  ugust 1998  6