Bundesgesetz über Finanzhilfen zur Erhaltung und Pflege naturnaher Kulturlandschaften 1
                            vom 3. Mai 1991 (Stand am 1. August 2021) ¹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2021 ( AS 2019 2337 ; BBl 2018 7061 7075 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            gestützt auf Artikel 78 Absatz 3 der Bundesverfassung²,³ nach Prüfung einer parlamentarischen Initiative vom 26. November 1990⁴, nach Einsicht in die Stellungnahme des Bundesrates vom 4. März 1991⁵,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            beschliesst:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ² SR 101 ³ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. Juni 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2011 ( AS 2010 4999 ; BBl 2009 7583 7597 ). ⁴ BBl 1991 I 935 ⁵ BBl 1991 I 1474
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 1 Grundsatz
                            ¹ Der Bund gewährt im Rahmen der verfügbaren Mittel Finanzhilfen für Massnahmen zur Erhaltung und Pflege naturnaher Kulturlandschaften.⁶
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ² Er errichtet zur Finanzierung dieser Finanzhilfe einen besonderen Fonds.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ⁶ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. Juni 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2011 ( AS 2010 4999 ; BBl 2009 7583 7597 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 2 Gegenstand der Finanzhilfe
                            Die Finanzhilfen sollen insbesondere dazu dienen:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a. naturnahe Kulturlandschaften zu schützen, zu pflegen, zu unterhalten oder wiederherzustellen;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b. traditionelle und standortgerechte Nutzungs- und Bewirtschaftungsformen zu sichern und zu fördern;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c. Gebäude, historische Wege und andere Elemente der Natur- und Kulturlandschaft zu schützen, zu pflegen, zu unterhalten, zu erneuern oder wiederherzustellen;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            d. über die Notwendigkeit der Erhaltung und Pflege dieser Landschaften zu informieren.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 3 Empfänger der Finanzhilfe
                            Als Empfänger der Finanzhilfe fallen in Betracht:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a. Kantone, Gemeinden, andere öffentlich-rechtliche Körperschaften sowie selbständige Anstalten des öffentlichen Rechts;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b. natürliche und juristische Personen des privaten Rechts.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 4 Umfang der Finanzhilfe
                            Die Finanzhilfe beträgt, je nach Bedeutung der Massnahme, bis zu 80 Prozent, ausnahmsweise bis zu 100 Prozent der anrechenbaren Kosten.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 5 Gewährung der Finanzhilfe
                            ¹ Die Finanzhilfe wird auf begründetes Gesuch hin gewährt.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ² Sind die anrechenbaren Kosten im Zeitpunkt der Verfügung erst teilweise bekannt, wird die Finanzhilfe nach Artikel 17 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 5. Oktober 1990⁷ über Finanzhilfen und Abgeltungen vorerst nur dem Grundsatz nach zugesichert.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ⁷ SR 616.1
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 6 ⁸
                            ⁸ Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, mit Wirkung seit 1. Aug. 2001 ( AS 2000 935 ; BBl 1999 949 970 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 7 ⁹ Verhältnis zu anderen Finanzhilfen
                            Finanzhilfe nach diesem Gesetz kann zusätzlich zu anderen Finanzhilfen oder zu Abgeltungen gewährt werden, sofern die betreffenden Erlasse dies nicht ausschliessen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ⁹ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2021 ( AS 2019 2337 ; BBl 2018 7061 7075 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 8 ¹⁰
                            ¹⁰ Aufgehoben durch Ziff. II 22 des BG vom 20. März 2008 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Aug. 2008 ( AS 2008 3437 ; BBl 2007 6121 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 9 Kommission
                            ¹ Über die Gewährung, Ablehnung und Rückforderung der Finanzhilfe entscheidet eine vom Bundesrat gewählte Kommission von 9 bis 13 Mitgliedern. Darin sind der Bund, die Kantone und Vereinigungen des Natur‑, Heimat- und Landschaftsschutzes angemessen vertreten.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ² Der Bundesrat bestimmt den Präsidenten der Kommission. Im übrigen konstituiert sie sich selber, bestellt das Sekretariat und erlässt ein Organisationsreglement; dieses bedarf der Genehmigung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation¹¹.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ³ Das Personal des Sekretariats wird privatrechtlich angestellt und durch den Fonds entschädigt.¹²
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹¹ Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 ( AS 2004 4937 ) angepasst. Diese Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹² Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2021 ( AS 2019 2337 ; BBl 2018 7061 7075 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 10 Fonds
                            ¹ Zur Sicherstellung der Finanzhilfen wird ein rechtlich unselbständiger Fonds errichtet. Die Eidgenössischen Räte beschliessen mit einfachem Bundesbeschluss die Äufnung des Fonds.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ² Der Fonds kann zusätzlich durch Zuwendungen Dritter gespiesen werden.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ³ Der Fonds wird durch die Kommission verwaltet.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ⁴ Verbleibt nach Ablauf der Geltungsdauer dieses Gesetzes ein Restbetrag, wird er für Finanzhilfen und Abgeltungen im Sinne der Zweckbestimmung nach Artikel 1 verwendet.¹³
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹³ Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2021 ( AS 2019 2337 ; BBl 2018 7061 7075 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 10 a ¹⁴ Verwaltung der Aktiven
                            Die Eidgenössische Finanzverwaltung verwaltet im Rahmen ihrer zentralen Tresorerie die liquiden Mittel des Fonds.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹⁴ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2021 ( AS 2019 2337 ; BBl 2018 7061 7075 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 11 Referendum und Inkrafttreten
                            ¹ Dieser Beschluss ist allgemeinverbindlich; er untersteht dem fakultativen Referendum.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ² Er tritt rückwirkend auf den 1. August 1991 in Kraft und gilt bis zum 31. Juli 2001.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ³ Die Geltungsdauer dieses Beschlusses wird bis zum 31. Juli 2011 verlängert.¹⁵
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ⁴ Die Geltungsdauer dieses Beschlusses wird bis zum 31. Juli 2021 verlängert.¹⁶
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ⁵ Die Geltungsdauer dieses Gesetzes wird bis zum 31. Juli 2031 verlängert.¹⁷
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹⁵ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Aug. 2001 ( AS 2000 935 ; BBl 1999 949 970 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹⁶ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 18. Juni 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2011 ( AS 2010 4999 ; BBl 2009 7583 7597 ).
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            ¹⁷ Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2021 ( AS 2019 2337 ; BBl 2018 7061 7075 ).