Konkordat über die Gewährung gegenseitiger Rechtshilfe zur Vollstreckung öffentlich-rechtlicher Ansprüche
                            Konkordat  vom 28. Okt  ober 1971  über die Gew  ährung gegenseitiger Rechtshilfe z  ur  Vollstreckung öffentlich-rechtlicher Ansprüche
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1)
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1)       Angenommen  von     den     Konferen  zen     der     kantonalen     Justiz-     und  Polizeidirektoren,   der  kantonalen  Finanzdirektoren   und   der   kantonalen  Fürsorgedirektoren am 15./16. Apr  il 1970, 13. Oktober  1970 und 28. Oktober
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1971.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 1 Rech tsh ilfe
                            1     Die   Konkordatskantone   leisten   si  ch   gegenseitig   Rechtshilfe   zur  Vollstreckung der auf öffentlichem   Rech  t beruhenden Ansprüche auf Geld-  oder Si  cherhei  tsleistung zugunst  en des  Kant  ons oder der Gem  einden sowi  e  der von i  hnen erri  cht  eten Körperscha  ften, Anst  alten und Zweckverbände.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    Di  e  R  echt  shilfe  wi  rd  i  m  B  etreibungsverfahren  durch  die  Ert  eilung  der  definitiven Rechtsöffnung gewährt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 2 Vo llstreck bare En tsch eid e
                            Vol  lstreckbar  sind  recht  skräft  ige     Ent  schei  de     oder     Verfügungen  (ei  ngeschl  ossen       St  euervera  nlagungen)       von       Verwal  tungs-       und  Geri  cht  sbehörden, di  e nach der Gese  tzgebung des Kant  ons, i  n wel  chem   sie  erl  assen  wurden,  im Sinne  von Art  ikel 80 Abs. 2 des B  undesgeset  zes vom
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            11.  April  1889  über  Schuldbetreibung  und  Konkurs  einem    gerichtlichen  Urteil g  leich  gestellt sin  d.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 3 Anforderungen an das Verfahren
                            Di  e  Vol  lstreckbarkei  t  set  zt  voraus,  dass  das  Verfahren  zur  Fest  set  zung  öffentlichrechtlicher Ansprüche fo  lgende Anforderungen erfüllte:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  der  B  etriebene  m  uss  Gel  egenhei  t  gehabt    haben,  si  ch  zur  Sache  zu  äussern, ei  ne Ei  nsprache bei   der ve  rfügenden B  ehörde zu erheben oder  von  einem   andern, di  e Überprüfung de  s Sachverhal  ts gewährl  eistenden  Rech  tsm  ittel Geb  rauch zu   m  ach  en;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  der  B  etriebene  m  uss  auf  das  ge  gen  den  Ent  schei  d  oder  di  e  Verfügung  zulässige  ordentliche  Rechtsm  itte  l,  die  Rechtsm  ittelinstanz  und  die  Rech  tsm  ittelfrist au  fm  erk  sam   gemach  t wo  rden sein  .
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 4 Nach weis d er Vo llstreck barkeit
                            Dem   Recht  söffnungsri  cht  er si  nd vorzul  egen:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  eine  vol  lständi  ge  Ausfert  igung  der  Verfügung  oder  des  Ent  schei  des  bzw. ei  n Auszug aus dem   St  euerregi  ster;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  eine   R  echt  skraft  beschei  nigung   der   Inst  anz,   bei     der  das  zul  ässi  ge  Rechtsm  ittel     einzulegen     war,  bzw.  eine     Bescheinigung     der  Steuerbehörde, dass di  e St  euerveranl  agung recht  skräft  ig geworden i  st;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  eine     B  eschei  nigung     der     ent  schei  denden     B  ehörde,  dass  die  Anforderungen an das Verfahren  nach Artikel 3 erfüllt sind;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            d)  die  geset  zlichen  Vorschri  ften,  aus  denen  si  ch  di  e  Gl  eichst  ellung  der  Verfügung   oder   des   Entscheides   m  it   vollstreckbaren  gerichtlichen  Urt  eilen  nach  Art  ikel  80  Abs.  2  des  B  undesgeset  zes  vom    11.  Apri  l
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            1889 über Schul  dbet  reibung und Konkurs ergi  bt.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 5 Prüfung von Am tes wegen
                            Der  Recht  söffnungsri  cht  er  prüft  von     Am  tes     wegen,     ob     di  e  Vorausset  zungen der Vol  lstreckbarkei  t nach  den Art  ikeln 2 und 3 gegeben  sind.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 6 Einreden des B etriebenen
                            Dem   Betriebenen st  ehen di  e fol  genden Ei  nreden zu:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            a)  der  urkundliche  Beweis,  dass  die  Schuld  seit  Erlass  des  Urteils  getilgt  oder gest  undet   wurde;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            b)  dass di  e Schul  d verjährt   ist;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            c)  dass  die  kant  onal  e  B  ehörde,  wel  che  den  Ent  schei  d  erl  assen  hat  ,  ni  cht  zust  ändi  g  war,  dass  der  B  etriebene    ni  cht    gehöri  g  vorgel  aden  wurde  oder ni  cht   geset  zlich vert  ret  en war;
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            d)  dass i  hm der Ent  schei  d ni  cht   in der  geset  zlich vorgeschri  ebenen  Weise  eröffnet wurde.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 7 Beitritt und Rücktritt
                            1    Jeder  Kanton  kann  dem    Konkordat  be  itreten.  Die  Beitrittserklärung  ist  dem     Ei  dgenössi  schen   Just  iz-   und  Po  lizei  depart  em  ent     zuhanden   des  Bundesrat  es ei  nzurei  chen.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            2    W  enn  ein  Kanton  vom    Konkordat  zurücktr  eten  will,  so  hat  er  dies  dem  Eidgenössi  schen Just  iz- und  Pol  izei  depa  rtem  ent   zuhanden des B  undesrat  es  zu  erklären.  Der  Rücktritt  wird  m  it  Ablauf  des  der  Erklärung  folgenden  Kalenderjahres rechtswirksam  .
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 8 Inkrafttreten
                            Das  Konkordat  tritt    für    die    abschliessenden    Kantone    m  it    seiner  Veröffentlichung  in  der  Sam  mlung  der  ei  dgenössischen  Gesetze  in  Kraft,  für  die später beitretenden Kantone  mit der Veröffentlichung ihres Beitritts  in der ei  dgenössi  schen Geset  zessam  mlung.
                        
                        
                    
                    
                    
                Art. 9 Übergangsbest immung
                            Mit  dem    Beitritt  der  Kantone  zu  diesem    Konkordat  fällt  im    gegenseitigen  Verhäl  tnis  di  e  Anwendbarkei  t  de  s  Konkordat  es  vom    18.  Februar  1911  betreffend  die  Gewährung  gegenseitig  er  Rechtshilfe  zur  Vollstreckung  öffentlichrechtlicher  Ansprüche  und  des  Konkordates  vom    29.  Juni  1945  bet  reffend     R  echt  shilfe     zur     Vol  lstreckung     von     Ansprüchen     auf  Rückerst  attung von Arm  enunt  erst  ützungen dahi  n.  ———————  Genehmigung  Das Konkordat   ist vom   Bundesrat   am   20. 12. 1971 genehm  igt worden.  ———————  Beitritt  durch Dekret   vom   23.11.1972  Inkrafttreten   für den Kant  on Frei  burg:   12.2.1973