AufhRiVbV: Verordnung zur Aufhebung von Richtervorbehalten (AufhRiVbV) Vom 15. März 2006 (GVBl. S. 170) BayRS 315-7-J (§§ 1–3)
                            Auf Grund von § 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Rechtspflegergesetzes (RPflG) vom 5. November 1969 (BGBl I S. 2065), zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 1 des Gesetzes vom 18. August 2005 (BGBl I S. 2477), in Verbindung mit § 3 Nr. 30 der Verordnung über die Zuständigkeit zum Erlass von Rechtsverordnungen (Delegationsverordnung – DelV) vom 15. Juni 2004 (GVBl S. 239, BayRS 103-2-S), zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. Januar 2006 (GVBl S. 115), erlässt das Bayerische Staatsministerium der Justiz folgende Verordnung:
                        
                        
                    
                    
                    
                § 1 Betreuungssachen
                            Die in § 15 Satz 1 Nr. 1 und 2 des Rechtspflegergesetzes (RPflG) bestimmten Richtervorbehalte werden insoweit aufgehoben, als sie sich auf folgende Verrichtungen beziehen:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            die Bestellung eines Verhinderungsbetreuers (§ 1817 Abs. 4 des Bürgerlichen Gesetzbuchs – BGB) und
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            die Bestellung eines neuen Betreuers (§ 1869 BGB), sofern diese wegen Todes des bisherigen Betreuers erforderlich wird.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 2 Nachlass- und Teilungssachen, Europäisches Nachlasszeugnis
                            (1) Die im Rechtspflegergesetz bestimmten Richtervorbehalte werden aufgehoben, soweit sie folgende Geschäfte betreffen, wenn nicht die Anwendung ausländischen Rechts in Betracht kommt:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            nach § 16 Abs. 1 Nr. 2 RPflG,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            nach § 16 Abs. 1 Nr. 5 RPflG, soweit der Erblasser den Testamentsvollstrecker nicht selbst ernannt oder einen Dritten zu dessen Ernennung bestimmt hat,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            nach § 16 Abs. 1 Nr. 6 und 7 RPflG und
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            nach § 16 Abs. 2 RPflG.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            (2) Soweit bei den Geschäften nach Abs. 1 gegen den Erlass der beantragten Entscheidung Einwände erhoben werden, hat der Rechtspfleger das Verfahren dem Richter zur weiteren Bearbeitung vorzulegen.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 2a Übergangsvorschriften
                            Dem Richter bleiben zugewiesen:
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            am 31. Dezember 2013 anhängige Verfahren in den Fällen des § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 3,
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            am 31. August 2015 anhängige Verfahren in den Fällen des § 2 Abs. 1 Nr. 4.
                        
                        
                    
                    
                    
                § 3 Inkrafttreten
                            Diese Verordnung tritt am 1. Mai 2006 in Kraft.
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            München, den 15. März 2006
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Bayerisches Staatsministerium der Justiz
                        
                        
                    
                    
                    
                
                            Dr. Beate Merk, Staatsministerin